Dear friends,
Monday, 19 - 01 - 04, Alfaz del Pi, near Benidorm.
Herewith I send you the Szondi age norms for ADULTS (21 - 90 Years).
The text is in German and ready for use, however might still have still have
some small inscanningsfaults, but I am sure you can already use it for your
work as a standardisation.
I will try to translate this text into English and Spanish as soon as
possible.
Send you my best regards from a Sunny Costa Blanca where I arrived
again one week ago.
Leo Berlips, editor >szondiforum.com<
PS. Soon I send you also the agenorms for a group of 5 old year
children.
ARBEITEN ZUM SZONDI TEST
Hans Jörg
Jünger. Avenue du Devin-de Village 27, 1203 -
Genf, Suisse
Die
Szondi-Testaufnahmen bei Erwachsenen vom 21 - 90. Jahr.
Hans Jörg
Ringger
s 2
- Literaturangaben
zum ,,weiteren Lebenslauf”: L Szondi: 1952, Die Lebenskurven Tabelle Nr
XXI und XXIII, 5.280, 281. -
- Aufnahme der
Testprofile in Ungarn 1937-1340, für 3. J. —20 J. n= 925; für 21
— 9 J. n = > > 1000 (1947;176) — Ob dies alles verältet ist,
muss anderenorts besprochen werden.
Die Testaufnahmen
zum Lebensläuf (bis zum Greisenalter werden von verschiedenen
Gesichtspunkten her untersucht, die schon bei der Beschreibung des
Entwicklungsverlaufes vorn 3.-20. J. berücksichtigt, resp. erteilt worden
sind. (Sehe das folgende Inhaltsverzeichnis). Dabei werden manchmal Zahlen,
Prozente oder Faktortendenzen und Vektorbilder nur mit Buchstaben und Zeichen
angegeben, ohne auf den Bedeutungsinhalt derselben hinzuweisen. Der Grund Iiegt
in der Annahme, dem Leser seien die genäueren Bedeutungen dieser Zeichen
und Buchstaben schon vertraut geworden
Inhaltverzeichnis:
1. Das dritte
Jahrzehnt, das ”Alter der Berufs” (21-30. J.)
2. Die vier
Zensurfaktoren (21 - 90 Jahr)
3. Die Stärke
der Trieb- und Aftektkontrolle, der ”Domestikation” (21 J)
4. Das
Greisenalter.
a) Die Veränderungen im Faktor (e)
b) Die Kontakttendenzen (m +, m-)
c) Die Starke der Vektorbilder im
Sexualvektor
5. Die zwei
Vektorbilder im Entwicklungs- und Lebensverlauf (Sch - -) und (Sch+ +)
6. Die SoziaIisierungstendenzen
(e+) und (m+) (21 J. - 90 J.)
- Schluss bemerkungen
zur Sozialisierung und Sublimierung
- Abschliessend
zwei Bemerkungen
s 3
Einleitung
Man spricht in der
schicksalspsychologischen Entwicklungslehre bei den 16-20- jährigen von einem
”Idealbi1d”, vom Menschen, resp. von einer Entwicklung, einer Reife, die vom
Einzelnen (und in Gruppenuntersuchlungen) nie vollständig erreicht wird.
Die experimentelle
GrundJage dieses Ideal bildes beruht auf den Vorgängen für die der
Begriff Umkehr (Umkehrbewegung) eingeführt wurde. (sehe: ”Schematische Darstellung
der Entwicklungsstufen”). Was diese Entwicklungsprozesse charakterisiert, ist
die Tatsache, dass die vier Elementarfunktionen eines Ganztriebes und zum Teil
die Teilungsarten desselben, in der Form von bestimmten gegensätzlichen
Vektorbildern eine Umkehrbewegung im Entwicklungsverlauf anzeigen. In der Weise
dass die vier Elementarfunktionen des Ganztriebes zu bestimmten Zeiten auf die
Vorderbühne (VGP) treten, das heisst mobilisiert und gestaut werden. Die
einen früher, die andern erst gegen Ende des Entwicklungsverlaufs.
Im Alter zwischen
16-20 J. können grundsätzlich die vier gegensätztichen
elementaren Bedürfnis tendenzen den inneren und äusseren Situationen
entsprechend mobilisiert, gestaut und eventuell entladen werden. Dies jedoch
nur grundsätzlich, denn ,,ideale Reife wird nur teilweise erreicht; Umwelt
und Veranlagung greifen im positiven und negativen Sinn in die Entwicklungsprozesse
ein.
1. Das dritte
Jahrzehnt; der Erwachsene oder das ,,Alter der Berufswahl”
(21-30 Jahre)
1947: 280. 281; 1952. 95-103
Einmaliges und
Aufälliges
Die ethische
Zensur (e+) dominiert, ebenso das Verlangen nach gegenseitigem Halt (m+); beide
Tendenzen erreichen in diesem Jahrzehrtt ihr Maximum mit 40% und 46%. (e+ und m+)
sind die Sozialisierungstendenzen im Entwicklungsverlauf.) Hingegen die ideale
geistige Zensur (p+) und die ideale Menschenliebe (h-) dominieren nie,
erreichen aber im dritten Jahrzehnt ihren Höhepunkt. (p+ 28%; h- 24%) im
Lebenslauf.
Die Umkehrbewegungen
bei der Durchschnittspopulation erscheinen also nur in den Tendenzen (e+) und (m+).
Höchstwerte ohne Umkehr erreichen jedoch in diesem Jahrzehnt (h- 24%, p+
28%, k+17%)
Das dritte
Jahrzehnt hat im Lebensverlauf eine besondere Bedeutung. in der Pädagogik
erwähnt man gelegenthch, dass die Heranwachsenden das ”Personsein” im
Sinne von Erkennen von Verantwortung in einem Kollektiv und in beruflicher
Hinsicht im Sinne von Motiviert sein durch eigene Interessen, dass die
Heranwachsenden solche Verantwortung und solches Motiviertsein ungefähr
mit 25 Jahren erreichen. — Der Szonditest ,,meint” offenbar etwas Ähnhiches.
Er zeigt es in der Form von Zahlen, Prozenten und Proportionen. Szondi betitelt
diesen Altersabschnitt mit , ”Alter der Berufswahl.
s4
Die einmaligen
und auffãlligen Faktortendenzen und Vektorbdder
Im Sexualvektor
domineren im dritten Jahrzehnt the Vektorbilder (S++) und (S+0). Beide Bilder
dominieren vom 80 Jabr. Am dritter Stelle erscheint zumeist das Bild (S+-).
Hingegen erscheint das gegensätzliche Bild (S - -), humanisierte Sexualität
bei den 19- Jährigen erst an dritter Stelle mit (S - -) 14% und im
dritten Jahrzehnt mit 10% . Ferner ist zu erwãhnen, dass im dritten Jahrzehnt
die eher seltene Bedürfnistendenz (h-) ihren Höchstwert im Lebenslauf
erreicht (24%). Sie vermindert sich dann langsam und fällt nach dem 60
Jahr auf 9, dann auf 1% und 2%.
Die kollektive
Menschenliebe (h-) ist die am seltensten rnobilisierte und auf die ”Bühnetretende”
elementare Faktorentendenz von den vier Tendenzen des Ganztriebes (S).
Leichte Erhöhung
von S - - und von (h-) sind die Bruchstücke im Sexualvektor, die von den
Umkehr bewegungen bei den 20 - 30-Jährigeri sichtbar werden.
Im Affektvektor,
im ,,Alter der Berufswahl” (3. Jahrzehnt) dominiert eindeutig das Abelsbild P+-,
mit 27% (P 0-, Angst 16%; P- -, Panik 10% und mit der selben Reihenfotge noch
im vierten Jahrzehnt.)
Das Abelbild verliert
dann seine erste Stelle und verschwindet vom 60. Lebensjahr an.
Die ethische
Gewissenstendenz (e+) und das Altersbild (P+ -) dominieren so während
einer Zeitspanne von 4—5 Jahrzehnten. Im Alter (61 - 90 Jahr) müssen die ”groben”
Affekttendenzen (e-) auf mühsamen Wegen umgangen und ungefahrlich gernacht
werden (siehe Greisenalter).
Ich-Vektor:
Festzuhalten ist:
Sch - - (Anpassung) ist das alle andern Ichbilder dominierende Ichbild vom 5. -
90. Jahr. Die Umkehr vom Sch - - zu Sch (+ +) ersheint erst im dritten
Jahrzehnt (Berufswahl mit nur 7% und erst an 4. Stelle. Der Durchschnittsmensch
(in uns) bleibt (neben dem andauernden Sch - - ; Anpassung) weitgehend in der
Ich-Hemmung stecken: Sch - + (mit 13 %).
Andeutungsweise
erscheinen bei den Jugendlichen und im dritten Jahrzehnt Anzeichen von Ich- und
Objektidealisierungen (k+ , p+). Zu erwähnen bleibt: die Tendenz (p+;
geistige Zensur, Bewusstwerdung) dominiert nie die gegenwendige Tendenz (p-)
weder im Entwicklungs- noch im Lebensverlauf. Aber sie erreicht ihr Maximum im
dritten Jahrzehnt mit p+ = 28 %. (Schon die 31 — 40- JaFirigen habea nur noch
14,6%).
Eine andere
Auftalligkeit betrifft die zwei frühkindlichen lchbilder Sch 0- und + -. ihre
Prozente im Entwicklungsveiiaut sind: 29, 18, 19, 9. 7, 0 (17.- l8. Jahr). Sie
verchwinden zwischen dam 17. bis zum 30. Jahr. Von hier an machen sie sich
wieder bemerkbar.
Zusammenfassung:
Es dominieren im dritten
Jahrzehnt Sch - - (28 %), - + (13 %), - 0 (9%); die frühkindlichen
Ichbilder verschwinden (Es dominieren jetzt: Anpassung, Hemmung,
Verdrängung und Ich- und Objekt-ldealisierungen.)
Kontakt-Vektor:
Hier besteht die
grösste Übereinstimung zwischen dem ungarischen und dem späteren
Material im Entwicklungsbereich. Im ungarischen wird bei den 17-1 8-Jährigen
die Umkehr
s 5
von C + - , O - zu C - +, 0 + erreicht; d.h, es besteht ein
Gleichgewicht zwischen Verlassen (0 -), Auf-die Suche-gehen (C + -) und den
Tendenzen nach Treue und Anhänglichkeit. Dann, im dritten Jahrzehnt
dominieren C O+, -+, mit 33% (gegen 23'%). Auch im vierten Jahrzehnt dominieren
noch Treue und gegenseitiges Sich-Haltgeben mit 28% zu 23%; dann aber in den
"Wechseljahren" (41-60 Jahr) kehrt sich das Verhältnis wieder
um: "Untreue"-Bilder dominieren während diesen zwei eJahrzehnten.
Die seltene Tendenz (d - ) -Entsagung, Verzicht,- übersteigt die 10 % von
der Pubertät an, hat ihre Höhepunkte im 3 Jahrzehnt mit 25%,
vermindert. sich dann stetig (80 - gO-Jährige 8%.)
2. Die vier Zensurfaktoren (e +, hy -, k -, p +)
im Lebensverlauf (21 - 90 Jahre)
Die ethische Zensur (e+) dominiert die gegensätzliche
Grundtendenz (e - ) bis zum 60. Jahr (Höhepunkt im dritten Jahrzehnt). Die
moralische Zensur (hy-) dominiert mit sozusagen gleicher Stärke (50%) vom
5-Jährigen bis zum 90-Jährigen.
Die Verstandes-, die reale Interessenzensur (k-) dorniniert
mit über 50% bis zum 40. Jahr und dann mit leichter Erhöhung bis zum
90. Jahr. Dementsprechend dominiert die Tendenzverbindung der zwei Zensurfaktoren
(hy- k-), - die Trieb- und Affektkontrolie, die "Domestikation“ mit
gleicher Stärke durch den ganzen Lebenslauf, wahrend die ethische Zensur
(e+) mit 60 Jahren das Dominieren (gegenüber e -) verliert. Die ideale
geistige Zensur (p+) kommt in der Durchschnittspopulation nie zum Dominieren,
Sie erreicht ihre Höhepunkte bei den 17-20-Jährigen (22%) und im
dritten Jahrzehnt (28%).
Exkurs: Ein Beispiel, mit welcher Regelrnässigkeit der
Szonditest "arbeitet": Die Häufigkeit der Tendenz p+
(Bewusstwerdüng, Ich-!dealbildung) im Lebensverlauf betragt:
9 -12 J
|
13-16,1
|
17-20J
|
21-30J
|
31-40J
|
41-60J
|
61- 70J
|
71 - 80 J
|
81-90 J.
|
13%
|
19%
|
22%
|
28%
|
15%
|
14%
|
10%
|
6%
|
2%
|
Die vier Zensurfaktoren im Lebenslauf der
Durchschnittspopulation:
Die ethische (Gewissens-) Zensur (e+) und zur Zeit die ideale
geistige Zensur (p+) entwickeln sich von der Vorpubertät und Pubertät
an. Die geistige Zensur (p+) wird nur andeutungsweise im dritten Jahrzehnt
sichtbar. Die reale Interesse- und Verstandeszensur (k-) 50'%, erhöht sich
um einige Prozente im hohen Alter (71-90 Jahre), während die ethische
Zensur sich stark vermindert.
Die moralische Zensur (hy-) bleibt vom Latenzalter
(9-12 Jahr) bis ins Greisenalter mit ihren 50% unerbittlich die selbe.
(Nebenbei: die Stärke der Tendenzen in Prozenten bezieht sich immer auf
die 4 Reaktionen +, -, ± , 0; davon sind die positiven (+) und die negativen
(-) Reaktionen die zwei von den im Ganzen 4 Grundtendenzen jedes Gesamttriebes.
im Ganzen 4x4 Grundtendenzen. (Zum Beispiel hier die vier Grundtendenzen
im Vektor Sch: k-, k+, p-, p+).
s 6
3 Die
Stärke der Trieb- und Affektkontrolle, der ”Domestikation”, (hy - k - )
im Entwicklungs- und Lebensverlauf (oder: voMn
Gezähmt- zum Heimischwerden)
Sie geht mit fast
gleichbleibender Stärke vom 5. Jahr an durch alle Altersstufen bis ins
,,hohe Alter und ”Greisenalter (71-90 J). Es handelt sich um die Verbindung der
äusseren moralischen Zensur (um das Verbergen von Gemüts- resp.
Affektregungen und Phantasien hy—) mit der realen Interessezensur, der
Verstandeszensur (k -) - im Einzelprofil oder urn ihre Stãrke in elner
Serie von Profilen).
s 7
Jahre
|
hy-
|
k-
|
5-6
|
45%
|
52 %
|
9-12
|
60°/0
|
52%
|
17 - 50
|
54°/0
|
54%
|
81 - 90
|
50%
|
64%
|
Die Z\vei Veränderungen im gesamten Lebensverlauf sind
1 . Gegen Ende der Latenz 9-12 Jahre und bei den
13-16Jährigen übersteigt die moralische Zensur (das Verbergen) die
Verstandeszensur. Beide Zensuren bleiben von diesem Alter an (ab 17Jahre) auf
gleicher Höhe (50-55%) bis zum 50. Jahr.
2.Das Umngekellrte vollzieht sich im Alter, vor allem im
"Ilohen Alter" und "Greisenalter": man wird
"verständiger" (- k) oder fühlt sich oft gedrängt, auf
Wünsche, Begehren, Ansprüche zu verzichten, sie zu unterdrücken,
zu verneinen, was zu einer mehr oder weniger willentlichen Ich Einengung ( k - )
oder Anpassung (Sch - - ) führen kann.
Schlussfolgerung:
Die zwei die Domestikation bedingenden Zensurfaktoren, die
"aussere" moralische und die reale Interessezensur (hy-, k-) sind
vermutlich von grundlegender Bedeutung im Prozess der Zivilisierung des
Menschen, für sein "Gezähmt- und Heimischwerden".
Die zwei anderen Zensuren, die „innere" ethische
Gewissenszensur (e + ) und die Entwicklung der idealen geistigen Zensur (p + )
scheinen diese Domestikation vorauszusetzen. Ob diese mit einer solchen
Stärke sich zu vollziehen hat, kann hier nur als Frage erwähnt
werden. (Zu bedenken ist: die Schwäche von ( k + ), der „Objekt -Idealbildung“,
(Die schwächste "Domestikation" findet man bei den ungarischen
"Affektmördern". - Siehe amerikanisches Material, Susan Deri).
4. Vom Greisenalter
Einleitung
Szondi unterscheidet: Anfang des hohen Alters (61-70 Jahre)
und das hohe Alter (71-80 Jahre), das Greisenalter (81-90 Jahre).
Durch den ganzen Lebensverlauf dominiert unter den 16 (4 x
4) Elementartendenzen die Tendenz (h+) nach persön!lc;her Liebe. Sie
steigt von 46% (3-4 Jahre) auf über 80 % bei den 9-Jährigen, erhält
sich dann über Jahrzehnte auf 60% und macht schliesslich ihre grossen
"Sprünge" bei den
71-Jährigen mit über 80% (wie in der Latenzzeit).
s 8
Ebenfalls durch
den ganzen Lebensverlauf dominiert - zusammen mit dem (h+) - die
personengebundene Tendenz (p-), das Partizipieren. das Bedürfnis nach
Einssein, Teilnahme und Teilhabe, (eventuell das Misstrauen-Können oder
dann des Gegenteil, des mehr oder weniger irreale Verhalten: das
Schuldzuschieben (Anklagen), Misstrauen, Verdächtigen. Die Tendenz (p -)
erscheint: 3 - 8 Jahr mit 50 - 60 %.
Tiefpunkt:
fällt auf, 17-20 J., 36% (die Jugendlichen). Sie steigt dann wieder und
erscheint 61 J. mit 66,89, 82%. Die zwei Bedürfnistendenzen (h +) und (p -)
scheinen zusammen zu gehören; es sind die zwei stärksten
Elementartendenzen unter den 4x4 Tendenzen der 4 Ganztriebe. Hingegen haben das
niedrigste Potenzial die Tendenz (h-) -- die Menschenliebe” - und teilweise (d-)
-Treue, Versagung- im ganzen Lebensverlauf
Drei weitere,
für das hohe Alter spezifische Tendenzen sind zu erwähnen:
a) der zweite Höhepunkt
von (m+),
b) der teilweise
Verlust von (e+) und
c) die andauernde
,,grosse Konstanz” der Trieb- und Affektkontrolle (hy- k-) mit der oben
erwähnten Erhöhung (k -) bis zum Greisenalter.
Die höchsten
Prozente bei den 70 - 90-Jährigen erreichen die folgenden Bedürfnistendenzen:
(h + ) >83%<, (p-) >82%<, (k - ) >64%<, (m+) >50%<.
Zusammenfassung
Die Bedürfnistendenzen (h+) und (p-) /personengebundene
Zärtlichkeit und Partizipation/ sind mit je 82% das mächtigaste Tendenzpaar,
das alle andern Bedürfnistendenzen übersteigt, die sich während
des ganzen Lebensverlaufs und dec Entwickiungszeit anmeiden.
Das Verlangen nach Einssein in
personengebundener Liebe und Fühlen (h +, p -) ist (m +) /vom 20 bis 90/
beizufügen. Die Tendenz (m +) /das Verlangen, durch andere ertragen und bestätigt
zu werden , Halt bei ihnen zu finden, das Verlangen nach Zusammengehören/
erreicht bei den 81 -90-Jahre ihr Maximum, die höchsten Prozente (m + 53%,
55%, 46%) irn Entwicklungs und Lebensverlauf. (Den ersten Höhepunkt
erreicht (m +) im dritten Jahrzehnt mit 46%).
In Szondis Werk
finden sich selten Bemerkungen zum Lebensende. Eine - aber pessimistisch an
mutende Bemerkung dazu, findet man in der interessanten und ausführlichen
Beschreibung dec Ichschicksale, der projektiven und der introjektiven
Identifizierung (1947, (Seite 180-184).
Es wird oft
angenommen, dass bei Geburt und Tod ein ähnlicher Prozess sich vollzieht;
man könne sie verwechseln, meint Hermann Hesse: ”Mit der Reife wird man
immer jünger”, lnselverlag: Insel Verlag, it 2857). Bei andern Autoren
findet man die Vorstellung vom,,Vorlaufen in den Tod als einem Zurück
kommen auf die Geburt (Martin Heidegger u.a.). Vom Szonditest her gesehen, lässt
sich das Alter im oben erwähnten Sinn interpretieren: Was die Menschen im
Alter vor Rückzug und (oder) Böse werden, Misstrauen und Anklagen zu
retten vermag sind die Erfahrungen im Bereich der Bedürfnistendenzen nach
Liebe, körperlicher Zuneigung (h + ) und nach Einig- und Einssein können
im Denken und Fühlen (p-).
S 9
Die Veränderungen im
weiteren Lebensverlauf im Faktor (e) und im hohen Alter.
4
a) Die stärksten
Affektbilder sind während vier Jahrzehnten die selben: P+-, 0-, -- .Die
Elementar tendenz (e+) dominiert: 40% - 40% _ 33% im 3., 4. und 5. Jahrzehnt.
(Der Abel P+- erreicht im dritten jahrzehnt das Maximum mit 27 %.)
61-90 J: Die Tendenz (e - ) dominiert
(e + ) um das Doppelte bis Dreifache, d.h. "im Alter, hohen Alter und
Greisenalter" ist man stärker gefährdet durch gestaute
"grobe Affektenergien"; es ist schwieriger, sie zu verarbeiten, sich
gegen sie zu schützen. Die Vektorbilder P 0 - und P - -erreichen hier die
höchsten Prozente (23'% und 16%);
sie gleichen
demjenigen der 5-10-Jährigen. Im Greisenalter erscheint ausserdem eine
"mühsame" Verstärkung im Bereich der Abel / Kain
Problematik: P+ 0, 14%, P- + 14%. Der Kain erscheint nie anderswo mit dieser
Stärke. Dem entspricht das Bild P + 0 (Gewissensängste) mit 8 °/0,
das im gesamten Lebensverlauf ebenfalls nie mit dieser Stärke erscheint. _ Die höchste Zahl für
den reinen Kain (P - + )
beträgt 9 % bei den
Vierjährigen.
Die
Erhöhung von ( e - ) auf 30 - 40% bringt es vermutlich im Alter mit sich,
dass auch die Affektbilder P - -, Panik, P 0 - ,Angst, P + 0, Phobie
die höchsten Zahlen im ganzen Lebensverlaüf erreichen (innere Panik,
Verbergen von "groben und zarten" Affektregungen, Beziehungsängste
und Wiedergutmachen wegen Gewissensängsten). Man
wird im Alter
mit einer stark erhöhten Tendenz (e - ) 30-40% nicht einfach ein
böser Mensch", Die Analyse der oben erwähnten Vektorbilder im
Affektbereich zeigt, dass es sich eher um eine penible Art
und Weise handelt, mit der man sich gegen Unzufriedenheiten und grobe
Affektausbrüche zu schützen versucht. Die erwähnten drei
Affektbilder erreichen nie diese Stärke während des ganzen
Lebensverlaufs.
4 b) Die Kontakttendenzen (m+) und (m-) und die Kontaktbilder im
Entwicklungs- und Lebensverlauf
Jahre
|
m+
|
m-
|
3-4
|
17%
|
45%
|
7-8
|
6<:1/0
|
71%
|
9
- 12
|
8°/0
|
137'%
|
13 -16
|
21':;'0
|
43%
|
17 - 20
|
36%
|
34%
|
21 - 30
|
46%
|
28%
|
31 - 60
|
35%
|
30%
|
61 - 90
|
50"/0
|
18'%
|
s 10
(m+)
Übersteigt (m-) in der Adoleszenz und erreicht seinen Höhepunkt bei
den 21- 30 Jährigen mit 46 %. Es sinkt allmählich wieder auf
40% und 30%; und erreicht den zweiten
Höhepunkt im ganzen Lebensverlaüf bei den 60 - 90 Jährigen mit
51 '%.
Die
Tiefpunkte von (m+) 6; 8%) finden sich bei den 7
-12-Jährigen! Das 5 -10 (12) Lebensjahr ist die Zeit der lange dauernden
Ablösung von den Haltobjek1en ( m - )
Zur Umkehr derVektortbilder von
C+-, 0 - zu C 0 +, - + in der Jugendzeit und im weiteren Lebensverlauf (nur Ungarnmaterial).
Jahre
|
C +-, 0 - %
|
C 0 +, - + %
|
17-18
|
Ablösung,
|
Halt und gegenseitiges
|
Adoleszenz
|
Kontakterweiterung
|
Sich-Haltgeben
|
„
|
28
|
27
|
„
|
Gleichwertigkeit
|
Gleichwertig keit
|
21- 30
|
|
|
Alter der Berufswahl
|
23
|
33
|
|
|
|
31 - 40
|
|
|
Heiratsalter",
|
23
|
28
|
Paarbildung,
|
„
|
„
|
Familie
|
„
|
„
|
41 - 60"
|
|
|
Wechseljahre"
|
28
|
14
|
Vom 61. - 90. Jahr, im Alter, im hohen
Alter und im Greisenalter rücken an die erste Stelle die zwei
Vektorbilder (C
0+, ++) mit durchschnittlich 26%
und 16%, Nicht-Alleinsein und die Tendenz (m+) mit 51 %, jedoch mit (m - )
18%, die Ablösungstendenz. Es dominierem Glückliche Bindung
(C 0 +) und untreue Bindung, (C + + ; also einerseits Festhalten, Nicht Alleinsein
und doch auf die Suche gehen{C++) Obs: Treue und Untreue sind keine Begriffe
der Moral.
11
4 c) Die Stärkegrade der Vektorbilder im
Sexual-Vektor im lebensverlauf
(21 - 90 J.) (1947; 281)
21 - 60 J.
|
S ++, +0, +
|
Zus. 50 - 60 %
|
61- 70 J.
|
++, + -, + 0
|
60%
|
71 - 80 J.
|
+ +, + 0, + -
|
83 %
|
81 - 90 J.
|
+ -, + 0, ++
|
78 %
|
Die 70 - 90-Jährigen erreichen die Prozentzahlen der
Latenz, der 5 - 12-Jährigen (70 - 80%). Das will nicht heissen, dass die Alten
in diesem Bereich kindisch werde; Es ist ein Rückzug in die Latenz im
sexuellen Bereich. Es erhöhen sich dabei vor allem die Sexualbilder S+ 0
und S+ -; Die Elementartendenz (s+) dominiert im Lebender Erwachsenen die
Tendenz (s-) um das Doppelte bis zum 50. Jahr. Dann erscheint eher
Gleichwertigkeit von ( s +) und ( s - )
Die Tendenz 0+ steht immer auf der Höhe von 60 - 70 -
80 Prozent. Die Bedürfnistendenz (h-) hingegen hält sich weit unten,
mit Höhepunkten im dritten Jahrzehnt (24%).
Dem sexullen Vektorbild, dem alias
dominierenden S + +, entspricht im Ich bereich das Legierungsbild Sch - - (Anpassung).Sie
scheinen zusammen zugehören, sie bilden den Grundstock von
Normalität, von Durchschnittspopulation, zusammen mit der den ganzen
Lebensverlaüf durchgehenden „Domestikation des Menchen" (hy- k-) der
Tendenzverbindung im Sinne von "Trieb- und Affektunterdrückung"
.
5. Die zwei stärksten Vektorbilder im Entwlcklungs-
und Lebensverlauf: Sch - - und Sch + +
a) Die Anpassung Sch - - und b)
das „Alltagskind“
Szondi nennt dieses Ichbild auch "das
rapportfähige Ich", das Drill-Ich" oder "eine allgemeine
Massenreaktion". Es ist das häufigste Ichbild vom 5 - 90 Jahr. Die
Kinder und die Heranreifenden haben am wenigsten Sch - - (22 %/). Die
Erwachsenen 32% (ein Drittel der Getesteten) und im "Hohen
Alter" (60 - 90 J.) 50% (die Hälfte). Vom 3. - 18. J. (im
Entwicklungsalter) hält sich das Ichbild Sch - - mit 15 - 25% an
erster Steile. Ausnahmsweise können die Bilder Sch -+, -0 (Hemmung und Verdrängung)
das Bild der Anpassung Überholen. (Sehe: Die Faktorreaktionen und
Vektorbilder im Entwicklungsverlauf)
Es gibt eine Ausnahme, die Szondi eingehend erörtert. Bei
den 3 - 4-Jährigen steht an erster Steile das Sch +- und nicht das Sch - -.
Es gehört also in die Phase der infantilen Pubertät. Das Ichbild + -
(21%) ist nach Szondi im Entwicklungsverlauf der Kleinkinder von besonderer
Bedeutung. (sehe: im folgenden den Hinweis: „Das Alltagskind“ Die
Faktorreaktionen und Vektorbilder im Entwickelungsverlauf). Es fällt dann
bei den 5- Jährigen auf 10%.
s12
Das Ergebnis Der
Test zeigt vom 4. Jahr an; je alter der Durchschnittsmensch wird, desto mehr
neigt er dazu, zumn Altagsrnenschen zu werden, desto stärker, häufiger
verliert er sein stellungnehmendes Bedürfnis (k±) und sein Bedürfnisbewusstsein
(p+; Sch ±+) vermindern sich seine Fähigkeit zu Ich- und Objektidealsierung,
seine Tendenzen nach Verinnerlichung (k + p +).
kOnnte
verrnuten, dass haute im Zeitalter cler Technikkuituren as nichi metlr so sehr
, von “durch
die Eltern und die Schule 1st — weder bei Kindern no achsenen
1st — der zu
dem erwähnten ngsstopp fUhrt, sondern vi te Verfuhrung (Faszinatioa)
durch die
Daseinserleichterungen der M fUflren den Untergang bei elnem Tell der
Kinder herbei, den
Untergan was Szondi un Zus mit dem lchbild Sch +- die
. Hum § nannte
das Merkmal des Kulturellen und Humane Kleinkind.(Bei
then und
Erwachsenen entsprechen soichem Streben und Erieben die Ich- und -
idealisierung p +, k + und des Ictibild Sch ±÷u.a).
5. Das Alltagskind (1947; 155— 160; 1952; 422)
Die Anpassung. der
Verzicht auf Eigenwilligkeit und Allmachtsansprüche kann beim Kleinkind
durch ”den Drück von aussen” zu früh und zu hàufig erfolgen.
Das Kind muss den Anforderungen der Eltern, der Schüle, der Gesellschaft
entgegenkomrnen Nach Szondi lernt das Kleinkind oft zu früh das Verdrangen
seiner Allmachtsansprüche, der Wünsche nach AlI-Gegenwart
(Omnipräsenz u.a.). Zitat: (1952; 422): ,,Die weitere lch- und
Kontaktentwicklung besteht bei dem Alltagskind darin, dass es die ersten
lntrojektionsbilder der Eltern reduziert, und allmählich erlernt as, dass es
nicht allmächtig sein kann.
Es muss sich
anpassen, das heisst seine Allmachtsansprüche verneinen =( k-,p-). So wird
es - zu früh allerdings - ”ein idealloser Alltagsmenscft”. Die Reaktion (
k + ) vermindert sich, ebenso das lchbild S + - in der Latenz. Die Tendenz k+
erreicht zwar ihren Höhepunkt im dritten Jahrzehnt, 17%, dann aber wegen
den Ichbildern Sch + +, + 0.
Zum Verneinen,
Verdrängen der Allmachts-Ansprüche:
Das Kind kann solche
Ansprüche in sein Spielen und Phantasieren aufnehrnen, es kann sie da
ausleben kann sich mit dem aufbegehrenden Kind und mit der befehlenden Person
identifizieren, versucht solche Ansprüche zu verhandein und lernt so allmählich
auf rücksichtsloses Begehren und des Verfügenwollen über andere zu
verzichten, kann eventuell des Verzichten verhandeln.
Der zunehmende
Verlust der Faktortendenzen der Verinnerlichung (k +) und (p +) sollte auch in
seinem Zusammenhang mit der massiven Affekt- und Triebkontrolle ( hy -,k -) (der
,,Domestikation”) untersucht werden, die vom fünften Jahr an bis ins
Greisenalter mit 50% im Affekt- und Verstandesbereich dominiert. (Bei den
Begriffen ”Alltagskind” und infantile Humanisierung” Sch +-, sind zu berücksichtigen:
die Tendenzen (k + ) und ( k - ) bei den Drei- und Vier-Jährigen im
ungarischen und amerikanischen Testmaterial. Susan Deri hat diese Kinder in
Budapest und New York getestet. Sehe ”Die Vektorbilder im Entwicklungsverlauf.)
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Zum Vektorbild
S ++ und dem Ichbild Sch - -
Es besteht ein enger
Zusammenhang zwischen Ichbild Sch - - und dem Sexualbild S ++. Beiden
erscheinen an eerster sTelle fast durch den ganzen Lebensverlauf (von 5 - 80
J.) Szondi schreibt: ‘Der Drillmensch ist im Geschlechtsleben unwahlerisch, er
ist marschbereir(1960; 155) Bei den Kindem hat das Bild S + + eine andere
Bedeutung. Es ist das stärkste Vektor S Bild mit 43 — 46% zwischen dem 5. und
12. Jahr. Es hat nach der infantilen Pubertät (3 — 4 J.) die Bedeutung von
Stauen- und Legieren können der zwei Tendenzen (h+) und (s+ ) im Übergang
zur und während der Latenzzeit, wobei aufgrund von Stauen- und Legieren können
sich tdie Symptomfaktoren (0, ±) vorübergehend vermindern. Sie werden erst
in der Pubertät wieder erscheinen. Beim Kind handel es sich einen
Entwicklungs und Lernprozess (S++, Sch - - ). Es lernt die gegensätzlichen
erotischen Strebungen in personen gebundener Weise zu legieren ,,Liebe und
Aggression steuern sich gegenseitig”. (1960; 91) Das S + + erreicht im
Reifealter (17-18 Jahre) nur noch 25%. Es behält diese Stärke his zum
70. Jahr (S+ +, 24%). Im Greisenalter endet es an dritter Steile (S+ -, 32%, S
+0, 24%, S++ 22% ,00 8%).
6. Die Sozialisierungstendenzen
(e+) und (m+) im Lebensverlauf.
Sie dominieren während
drei Jahrzehnten ihre gegensätzlichen Tendenzen (e -, m-). Beide erreichen
ihre höchsten Prozente zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr mit ca. 40%. (Das
dominieren beginnt schon im ”Reifealter” (17 —20 Jahre mit 30%)
In den ,,Wechseljahren”
(41 - 60 J. vermindern sich beide Tendenzen, werden teilweise gleich stark mit
( e - ) und ( m - ). Im AIter (61 - 90 J) geraten beide Tendenzen auseinander:
( e - ) dominiert weitaus ( e + ) und (m + ) erreicht seinen zweiten Höhepunkt
mit über 50% (C 0 +, + + : Bedürfnis tendenz nach Haltsuchen,
Nicht-Alleinsein und gleichzeitiges Auf-die- Suche gehen.
Ergebnis:
Die
Sozialisierungstendenzen (e+) und ( m + ) dominieren ihre gegensätzlichen
Tenderizen im Reifealter, im Alter der Berufswahl, teilweise noch in den
Wechseljahren und verlieren das Kollaborieren im ”Hohen Alter” und im
“Greisenalter”, wegen der dominierenden Tendenz von (e - ) über das ( e +
). Das hohe (e - ) bei den 61 —90 J. zeigt eine sich erhöhende
Gefährdung an wegen Verbitterung, Enttäuschung und Angst vor
Vereinsamung; dies könnte der Grund sein für das stärkere
Verlangen (m+) nach Halt (C 0 +) und nach multiplem Kontakt (C + + ), zum
Schutz gegen solche Gefahrdung. Diese Bilder erreichen nie diese Stärke während
des ganzen Lebensverlaufs (zusammen 40% auf 16 rnögliche Bilder in einem
Vektor.)
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Schlussbemerkungen
zur Sozialisierung und Sublimierung
1. Für die
Sozialisierungstendenzeri sprechen die (e + ) und (m + ) Tendenzen über
die vorausgegangenen gegensätzlichen Tendenzen (e - , m - ), die in der
Kindheit und Vorpubertät dominieren. Die Umkehr findet zumeist in der
Pubertät und Adoleszenz statt ihren Höhepunkt erreichen beide im
dritten Jahrzehnt.
2. Für die
Sublimierungstendenzen sind die folgenden Vektorbilder zu beachten: S- -, ± -,
-± und Sch + + , ± + , + 0, +0 (-+). Sie erscheinen in der Durchschnittsbevölkerung
nur andeutungsweise bei den 17— 20-Jãhrigen und im dritten Jahrzehnt.,
3. Bei einer
Testauswertung (vor allem bel Einzelfällen) können auth die
Existenzformnen 16 und 17 für Sozialisierung und Subhmierung berücksichtigt
werden (Szondi: 1952; 432 Testsyndrome zur Bestimmung der 17 Existenzformen”
Warum alle diese
Einzelheiten über den weiteren Lebensverlauf 21 - 90. Jahr vorbrinqen?
Der aufmerksame
Leser wird bei dem hier vorgetragerten eine Überraschung erleben können:
Der Test sieht oft mehr als wir und in gewisser Hinsicht genauer als wir sehen
können. Manchmal braucht es Iängere Zeit, bis wir bei einer Person
das zu sehen bekommen und mit Worten formulieren können, was derTest mit
seiner Zeichen- und Zahlensprache erfasst hat. Wie ist es möglich, dass
durch ein berechnendes Verfahren, durch Feststellung von Prozenten, von zahlenrmässigen
Erhöhungen und Verminderungen, von Proportionen und deren Umkehr, dass ein
rechnerisches Verfahren auf etwas hinweist, das unser Denken bereichert, uns
auftatsächlich Vorliegendes aufmerksam rnacht, uns zu Vermutungen führt
und zu denken gibt? — Man ist oft geneigt, einem solchen Rechnen, verrechnenden
Denken das meditative Denken gegenüberzustellen.
Nun, die Tatsache
besteht: Aufgrund der Kenntnisse der vielfachen Veränderungen im Entwicklungsverlauf
vom dritten bis zum zwanzigsten Jahr, ergibibt sich ein Wissen von den Entwicklungs
und Reifeprozessen in den vier Triebbereichen, vom Erscheinen bestimmter
Faktorverbindungen in einem Profil zu bestimmten Zeiten und von Veränderungen
irn Bereich der Vektorbilder von Stufe zu Stufe und ein Wissen über die zu
erreichenden Veränderungen in den Triebprofilen, den Altersstufen
entsprechend. Diese Veränderungen - im Einzelfalle und in den Gruppenuntersuchungen
- führen nicht zu allen wünschenswerten Anzeichen von Reife, weder im
sexuellen Bereich noch im Affekt-, Sch - oder Kontakbereich. Sie führen
nicht zur
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idealen
Persönlichkeit, zur Reife und Humanität bei den Heranwachsenden.
Immer wird Reife nur teilweise erreicht. Denn Umwelt, Mitwelt und Veranlagung
greifen notwendigerweise im positiven und teilweise im negativen Sinn in den
Entwicklungsprozess ein. Sie tun das auch im weiteren Lebensverlauf, zusammen
mit unerwarteten Ereignissen, durch Zufälle, die zu Verwirrung und
psychischer Erkrankung führen können.
Die Untersuchungsmethoden
bei der Deutung der Testergebnisse sind die folgenden:
- Die vier
Zensurfaktoren,
- die
Sozialisierungs- und Sublimierungstendenzen,
- die ”humanisierte
Sexualität” und
- die Objekt- und
Idealbildung,
- die Stärke
der ”innersten” Mitte (die Trieb- und Affektkontrolle, die ”Domestikation”)
- die alterstypischen
Vektorbilder in jedem Triebbereich,
- die blockierten Faktortendenzen,
- die
häufigsten Triebklassen im Lebensverlauf,
- die Veränderungen
in den Vermischungs- und Entmischungsbildern und schliesslich
- die Analyse der
Existenzformen (der Gefahrindex).
Alle diese Untersuchungsmögtichkeiten
bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gewinnen letztlich ihren Halt und
Gehalt durch die lebensgeschichtliche Fakten und die Mitarbeit des Hilfesuchenden.